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Thema: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Di 17 Apr - 19:22
Ramgar erwachte, nach der Schlacht von Azynth, im Hause des ehrenwerten Teutatespriesters Modorok kun Ramfior.
Als Lehrling traf er etwas später als der Priester ein, da dieser schwer gezeichnet von der Schlacht heimkehren musste. Eine Kriegerprüfungsweihe musste der Lehrling abhalten, obwohl er dazu noch nicht ausgebildet war. Doch hatte er schon zuvor dem ehrwürdigen Modorok über die Schulter sehen dürfen.
Der Lehrling lag im Bett und sah den dicken Dachbalken über ihm an. Altes, verwundenes Holz mit kleinen Löchern, welches dem Wurmfraß zu verdanken war. Seine Wunden aus der vergangenen Schlacht waren bereits am abheilen. Dennoch schmerzten ihm alle Gliedmaßen. Langsam richtete er sich auf und ging nach draußen.
Die Sonne schien und er konnte bereits Modorok im geweihten Priestergebäude nebenan hören. Lautes Geschepper von Topfen und Werkzeugen war zu vernehmen. Ein lautes Fluchen warf er dem Lehrling entgegen, als dieser den Raum betrat.
"Verdammter Mist, wo habe ich es nur?", grummelte der mächtige Mann aus dem Hag Raurik.
Ramgar sah umher, aber er hatte keine Ahnung, wonach der Meister suchte. Er traute sich aber auch nicht zu fragen, da der Priester sich in einem gereizten Zustand befand. Modorok war in der Lage ein mächtiges Erdbeben herauf zu beschören und es mit seinem mächtigen Hammer auszulösen. Da schien es Ramgar nicht klug ihn noch mehr zu reizen.
"Ah da ist es ja", lachte Modorok. Er nahm eine dicke Kelle in die Hand, welche unter einem Wirrwarr von Werkzeugen lag. Der Meister schien den Überblick noch nicht verloren zu haben. Von der Lehrlingsausbildung hatten sie nur wenige Ritualwerkzeuge bekommen und mussten diese immer in ordentlichen Zustand halten. Modorok dagegen hatte eine Menge zu bieten.....
Modorok suchte noch eine Kräutersichel in einer Schublade. Diese hatte er offenbar der Druidin Dala abgeluchst. Doch es war klug das Maul zu halten....
"Was gedenkt ihr heut zu tun?", fragte Ramgar vorsichtig in den Raum.
"Heute versuche ich mich an einem neuen Ritual, welches eher einem Druidendings, äh Machwerk ähnelt...Ein Test...Ein Studium..." grummelte der Krieger vor sich hin. "Erst werde ich aus diesem alten Buch, das ich unlängst im Wald fand, einen Gegenstand herstellen, welcher dann mit einem Götterstoßgebet, zu noch einem mächtigeren Gegenstand verwandelt werden soll, muhaaa, lachte der Modorok allwissend und zuversichtlich.
Auf dem Tisch lag tatsächlich ein sehr altes verwittertes Buch in einem alten Leder eingebunden. Es war aufgeschlagen und Ramgar versuchte die Schrift zu lesen. Als dies der Modorok bemerkte klappte er das Buch schnell zu. "Ich werde dir doch nicht meine Geheimnisse verraten", raunte der Priester.
Auf dem Tisch lag ebenfalls, auf einem großen, roten Blankarder-Ritual-Tuch, ein merkwürdiger Gegenstand. So etwas hatte Ramgar noch nie gesehen. Es hatte eine annähernd runde Form und glänzte im Sonnenlicht. "Ja, das wird was werden", freute sich der Hammerschwinger. "Heute werde ich es allen zeigen....Niemand wird jemals mehr über den Modorok lachen oder nur daran denken, har har", schallte er durch die Luft.
Die Spannung in Ramgar stieg nun an. Er wollte schon immer alle Geheimnisse der Priesterschaft erkunden. Ramgar war bereits in der Lage ein Ritual abzuhalten, wobei er die Kraft der Götter in eine Waffe lenken konnte. Diese vermochte einen Schild mit einem Schlag bersten zu lassen. Ramgar war sehr stolz darauf. Allerdings an Modoroks Fähigkeiten konnte er sich noch nicht messen. Dieser kannte Geheimnisse der Priesterschaft, welche schon lange verloren galten. Aber es war fast unmöglich dem Meister etwas zu entlocken. Aus diesem Grunde hatte er auch bei Modorok die Lehre zu Ende machen wollen.
Ramgar musste wissen, was es mit diesem Ritual auf sich hat und wie es durchgeführt werden sollte. Leider hatte der Meister ihm nur einen kurzen Blick in das Buch werfen lassen. Er durfte auch nicht daran denken, das Buch anzufassen, wenn ihm seine Hände nicht von Modorok abgehackt werden sollten.
"Woher hatte dieser Halunke dieses Buch?", dachte der Auszubildende.
Unter vorgehaltender Hand las der Meister aus dem geheimen Buch und formte den Gegenstand auf dem Tisch. Er rief dabei alte Götterformeln und betete, so dass seine Augen zu leuchten begannen. Die Stimme wurde fast unmenschlich: "...bei Teutates, laß dieses Machwerk durch deine Hand gehen......gib ihm die Kraft zu wachsen und die Höllenglut zu ertragen.....,unverständliches Gebrummel, wieder lauter: HERR, ich ich spüre die Kraft der Götter, welche mich durchströmt....."
Der Priester warf noch geheime Kräuter auf den Gegenstand...."So junger Ramgar"..brummel.."gehe nun nach draußen und warte dort..."....brummel.....
Ramgar folgte widerwillig den Anweisungen des Meisters. Er wartete draußen und wartete......Unbedingt wollte Ramgar wissen, was in dem Raum vor sich ging. Heimlich schlich er sich an das Fenster des Hauses und sah hinein. Modorok stand in der Ecke eine Raumes und verharrte dort und blickte gebückt nach unten.....
Er konnte wieder nichts erkennen. Es war kaum auszuhalten.
Nach einer Stunde der Warterei....Ramgar legte gerade wie ein Kind Steine übereinander....drang ein übler Gestank aus dem Ritualgebäude....
"Was, bei den Göttern, ging da drinnen vor?", fragte sich der Ramgar.
Ramgar vernahm einen lauten Schrei und ging in das Innere des Gebäudes. Zusammengekauert saß der Modorok am Boden und schrie: "Neeeeeiiiinnnnn, verdammte Höllenbrut, ich hasse Fehlschläge...AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH, das wird mein Ende sein.................neeeiiiiinnnnnnn......Flüche über mich, was habe ich nur getaaaaan", schrie der Meister wie von Wahnsinn ergriffen......
Ramgar lief hin und her.....er zog sein Schwert aus der Scheide und hielt es vor sich hin. Ein Monster würde erscheinen und beide verschlingen. Eine Kreatur, welche Modorok aus Versehen beschworen haben musste.... Panik erwachte in Ramgar...
Modorok stand mit gesenkten Kopf auf und zeigte nur auf den Ritualtisch, dann ging er wortlos zur Tür. Er verstummte.
Auf dem Tisch lag der Gegenstand, welcher zuvor im Licht geglitzert hatte. Doch er war nicht mehr so wie zuvor. Er war nun dreimal so groß und glitzerte nicht mehr. Er war von schwarzem Schein überzogen und brannte sogar.
Zitternd fragte Ramgar: "Modorok, was habt ihr nur getan?" und blickte auf den Ritualplatz....
"Marmorkuchen".......
Modorok grinste und verschwand.........
Zuletzt von RAMGAR am Di 17 Apr - 20:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Modorok kun Ramfior Clanführer
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Di 17 Apr - 19:43
Modorok verließ das alte zerfallende Gebäude und lies Ramgar allein mit dem " Marmorkuchen". Vor der Hütte schlich sich Modorok zum Nächstgelegenen Fenster und beobachtete den Jungen Anwärter der wie vom Blitz getroffen vor dem stand was er für Kuchen hielt..... Modorok mochte ein Kriegshetzer und ein Priester des Blutes und des Feuers sein.....doch er liebte es wenn er jemandem einen Streich spielen konnte.... Außerdem mochte er den jungen Ramgar gut leiden auch wenn dieser sich oft zu leicht veräppeln lies... Jetzt sah er wie Ramgar, anscheinend vom Hunger geplagt, den Kuchen in die Hand nahm und nochmal über die Schulter blickte um sich zu vergewissern das der Priester ihn nicht sehen würde. Dann biss er ein Stück des Kuchens ab und ........
RAMGAR Krieger
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Di 17 Apr - 20:38
.....Ramgar ging nun wieder nach draußen und das grelle Licht der Sonne war kaum erträglich. Der Morgentau verschwand langsam von den Blättern und ein Geruch von Frühling lag in der Luft. Er folgte dem Gedängel der Hammerschläge, welche unter einem kleinen Vordach einer Schmiede, ausgeführt wurden.
"Mobborog, daf woa jötzt nüch nöt", sprach der Lehrling den gerade Schmiedenden mit vollem Munde an.
Ramgar kaute noch an dem völlig verbrannten Kuchen und musste über sich selber lachen. Er schluckte hinunter und meinte: " Der Kuchen ist sogar essbar, wenn man durch die dicke harte Schicht ersteinmal durch ist".
Modorok lächelte zunächst nochmal kurz und sah dann aber mit ernster Miene seinen Schüler an. "Ihr habt die Kriegerprüflinge geweiht?".
"Äh, ja, nein, also Druidin Dala hat es durchgeführt, aber den Teutates Segen gab ich", kam die ehrliche Antwort. "Es lief gut", schickte er noch schützend hinterher. "Allerdings habe ich etwas zu viel Blut genommen, glaube ich. Die Götter haben meinen Ruf allerdings wohl erhört, da die Prüflinge hervorragend ausdauernd und kämpferisch waren. Ich konnte die Kraft der Götter in mir spüren, also ich den Segen gab".
Modorok blieb bei seiner ernster Miene und räusperte sich, da ihm etwas Eisenstaub in die Lungen kam. Er führte noch ein paar Hammerschläge aus und sah wieder hoch:
"Du hast viel gelernt in deiner Ausbildung, aber jetzt wird es Zeit dein Wissen in die Tat umzuwandeln. Es wird nicht leicht für dich werden. Du musst es wollen und die Götter müssen dich für einen Priester würdig befinden. Sonst bleibt nichts als ein gescheiterter Priester, welcher als Scharlatan durch die Welt wandelt und Lügen verbreitet. Ein Mann ohne Segen der Götter, der feige behauptet er sei von den Göttern gezeichnet worden. Ein stumpfes Schwert ist nichts Wert, sagte meine Großmutter immer. Das ist der schwierigste Teil deiner Prüfung, welche dich erwarten wird."
"Zeig mir nun deine Waffe die du in Azynth erhalten hast junger Krieger und dann zeige ich dir was wir daraus machen können", sagte Modorok erwartungsvoll.
Ramgar ging in das Haus zu seinem Schlafplatz, welches ihm der Meister während der Ausbildung anbot, nahm die mächtige eiserne Waffe zur Hand und ging damit zur Schmiede....
Nun....
Modorok kun Ramfior Clanführer
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Di 17 Apr - 21:04
.....das ist wohl eine Waffe eines Blankarders Würdig..... Modorok wog die Klinge in beiden Händen......sie war schwer und mit zwei Klingen bewährt..... unhandlich für einen Fechter....doch in der Hand eines Blankarders von der doch beeindruckenden Statur Ramgars würde sie verheerende Wunden anrichten.
Modorok gab das Schwert an Ramgar zurück und fragte ob dieser bereits in die Kunst des Sarwjan wigja, der Waffenweihe unterrichtet wurde. Als dieser mit seiner Antwort auf sich warten ließ, ahnte Modorok bereits das er wohl davon gehört hatte doch noch nicht darin Ausgebildet wurde.
Alsdenn Ramgar, wir wollen deine Waffe weihen und ihr einen Namen geben. Dieses Ritual macht deine Waffe zu einem Teil von dir. Dein Schwert wird etwas von deinem Geist erhalten, und somit auch etwas von den dir angeborenen Fähigkeiten. Nach diesem Ritual ist deine Waffe dafür bereit den Zorn und die Raserei Teutates zu Speichern. Dieser Segen des Kriegsgottes verleiht Ramfior, meinem Hammer, die Möglichkeit ein Erdbeben zu entfesseln. Doch dieses Ritual will gut vorbereitet sein. Als erstes brauchen wir ein Teutates geweihtes Feuer. Dafür müssen wir ein Feuer aus den drei Hölzern des Kriegsgottes entfachen. Diese Hölzer sind Eiche, Buche und Esche. Geh und hole die Hölzer um ein Feuer zu entzünden. Ich will mich inzwischen auf das Ritual vorbereiten.
Modorok dreht sich um und ging in seine Hütte zurück.......im weggehen rief er Ramgar noch zu:" Und frag deine Waffe nach ihrem Wahren Namen!"
Modorok kun Ramfior Clanführer
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Di 17 Apr - 21:11
Als Modorok in seiner Hütte ankam ertappte er sich dabei wie er lächelnd an den Umstand dachte das Ramgar, sein Schüler, die tapferen ruhmreichen Prüflinge geweiht hatte und sie somit bei ihren Prüfungen unterstützt hatte. Er hatte den Segen Teutates an die Prüflinge übertragen. Und das neben der Großen Druidin Dala. Selbst Raskell, der Swajutchef war einer der Prüflinge. Welch eine Ehre für den angehenden Priester. Und er Spürte die Präsenz des Kriegsgottes sehr stark in sich....das war Modorok schon mehrmals aufgefallen. Es war klar. Ramgar würde eines Tages ein großer Priester werden. Das freute Modorok sehr.........Er lächelte kniete sich auf den Boden und ging in sich um die Präsenz Teutades zu erbitten....
RAMGAR Krieger
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Di 17 Apr - 22:43
Ramgar ging in den Wald hinein, welcher direkt vor der Hütte des Priesters lag. Viele Dinge schwirrten dem lernbegierigen Ramgar durch den Kopf. Er sah sich um, es gab hier wirklich merkwürdige Bäume und Blumen zu sehen...doch er versuchte seine Gedanken wieder zu sammeln.
Die Priesterlehre war nun wirklich nicht einfach. Er fragte sich ob alle Berufe so eine Ausbildung hatten. Beispielsweise würde ein Schneiderlehrling von seinem Meister aufgefordert werden seiner Nadel einen Namen zu geben und dann drei Stoffe aus dem Lager zu holen, damit die Nadel dann "Nadliöhr" vom Gott der Tapferen empfangen könnte? Wie sollte er den Namen seiner Waffe herausfinden? Er sah sein Schlächterschwert an und hielt es hoch ins Licht...."He Du, sag mir wie du heißt".
Priester und Druiden drückten sich für seinen Geschmack immer sehr allgemein und umständlich aus.
Ein Handwerker würde sagen: "Nimm den Hammer und schlag den Nagel ins Holz".
Der Druide oder Priester sagt: " Wenn die Götter dir gewogen sind, so kann das Werkzeug aus Eisen dein Begleiter sein und den notwendigen Gegenstand ins tote Gewächs treiben lassen, aber hüte dich vor den Gefahren, da es sonst Unschuldige treffen könnte.
.... immer weiter in den Wald.
Ramgar stöhnte etwas. Es war schwer von Modorok zu lernen. Er war ein Fass voller Wissen, aber wenn er nah genug dran war, dann rollte es wieder weg und Ramgar verstand gar nichts mehr. Dennoch war er wohl der beste Priester weit und breit. Er würde seine Ausbildung zu Ende bringen. Das war sicher. Modorok drückte sich immer schwierig aus, allerdings, niemals in der Schlacht.
Dort lief er vor den Kriegern und führte sie mit klaren Worten in die Schlacht. Da gab es niemals Zweifel oder Fragen. Da sprachen die Götter aus dem Leibe seines Meisters. Ramgar fragte sich, ob er auch jemals solche Worte finden würde. Aber nun hatte er das Problem, den Namen seines Zweihand- Schwertes herauszufinden. Es sprach ja nicht mit ihm....
... weiter in den Wald...
Er würde sich nun erst einmal einfacher Aufgaben widmen. Es galt eine Eiche, eine Buche und eine Esche zu schlagen. Wieder seufzte Ramgar als er sich umsah, denn wie sollte es anders sein, er war nur von Fichten umgeben. Der Wegpfad führte ihn noch weiter...
Nun dachte er an den Meister und stellte sich vor, wie dieser mit dem bereits vorbereiteten Ritual auf ihn wartete. Herr Ramgar kam aber nicht, stattdessen suchte er hier irgendwelche Hölzer, die wahrscheinlich nur tief im Wald zu finden waren. Zudem hatte er keine Ahnung vom Namen seines Schwertes.....Gedankenverloren dachte er an den "Marmorkuchen".....
Das Schwert wurde schwer .....
Der Lehrling setze sich auf einen breiten Baumstumpf und sah nach oben. "Bei Teut.....", wollte er gerade sagen, als er mit einem wilden Ruck nach vorne gestoßen wurde. Er verspürte einen wahnsinnigen Schmerz im Rücken, als er sich überschlug. Es fühlte sich an, als würde die Haut vom Knochen getrennt werden. Ramgar richtete sich auf, drehte sich herum und kämpfte mit letzter Kraft gegen eine einsetzende Ohnmacht an.
Vor ihm türmte sich ein Bär auf, welcher brüllend den Todesstoß ankündigte....
Der Verletzte nahm den Zweihänder vom Boden auf und schloß seine Augen. Wie von selbst holte er zum Schlag aus und drehte sich in Richtung des haarigen Fleischberges, welcher gerade das Maul aufriss und seine Pranken hob. Mit aller Macht zog der Krieger das Schwert durch und fiel dann einfach zu Boden. Ramgar rollte sich nun herum, um dem Ende entgegen schauen zu können. Der Bär stand immer noch aufrecht und eine klaffende Wunde zeigte sich auf dessen Brustbein. Es waren sogar die hellen Knochen zu sehen. Der Bär schrie auf und wich nach hinten. Brüllend lief er in das Unterholz und verschwand dort.
Schwach setzte er sich auf und konnte nicht glauben, wie knapp er jetzt dem Tode entkommen war. Auf seinem Schoße lag das Schwert und tropfte Blut auf seine Hose. Er hob das Schwert auf und küsste es. Als er dies tat formten sich Worte in seinem Sinn....CNAMAN PAR....Der "Knochensucher"
Er stand nun auf und bemerkte, dass sein Rücken von einem Prankenhieb aufgerissen war. Dennoch war er froh mit dem Leben davon gekommen zu sein und nun kannte er den Namen seines Schwertes. Er sah sich um und dachte kurz an Bäume..."Scheiß auf die Bäume, das Ritual wird jetzt sowieso warten müssen". Der Bär kam auch nicht wieder zurück, um ihn doch noch zu fressen. "Sehr gut", dachte Ramgar.
Er humpelte ohne Holz zurück zum Anwesen seines Meisters und er konnte schon den Geruch von "Ihr könnt Euch wohl Denken von Was" in seiner Nase spüren.....
Nun kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Er konnte dem Fluch des Azynthers Banners erlegen sein? Meinte der Meister das Holz in dem Vorratsschuppen, als er sagte hol das Holz......? Neeeiiiiinnnn.......
Zuletzt von RAMGAR am Mo 23 Apr - 23:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Modorok kun Ramfior Clanführer
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Mi 18 Apr - 10:30
Modorok wartete bereits vor seiner Hütte als er seinen schwitzenden Schüler aus dem Wald humpeln sah. Ramgar war sehr blass um die Nase und schleifte sein Schwert mehr hinter sich her als das er es trug. Ramgar, was ist los? und was wolltest du im Wald? Das Holz wäre hier in der Scheune hinter meiner Hütte.....
Modorok sah das Ramgar verletzt war. Er eilte ihm zu Hilfe, stützte den Kräftigen Blankarder und brachte ihn zu einer Liege vor der Hütte. Nachdem Modorok die Tunika des Schülers zerriss, konnte er sofort die Spuren eines Prankenhiebes sehen.
Ein Bär......wie bei Teutates konntest du einen Bären überhören???
Ramgar murmelte irgendwas von Holz finden und in Gedanken wegen dem Namen. Modorok musste seinem Schüler die Wunde ausbrennen und sie mit den Salben, welche er von Paigi und Runa, den beiden hervorragenden Heilerinen des Swajuts bekommen hatte, behandeln.
Ramgar indess richtete sich ruckartig auf und strahlte mit einem mal. Ich habe den Namen meines Schwertes erfahren. Ich weiß wie mein Schwert heißt. CNAMAN PAR......ich hatte den Namen auf einmal in meinem Kopf.......ich weiß......ich....
Ramgar sank auf die Liege und war Ohnmächtig.
Modorok dachte über das gehörte nach. CNAMAN PAR, der Knochensucher, ein vortrefflicher Name für eine vortreffliche Waffe. So steht nun der Weihe des Schwertes nur noch eines im Wege. Die Genesung Ramgars.
Modorok ging zur Schmiede in der noch ein glühendes Schüreisen im Feuer lag. Er würde Ramgars Blutung mit dem glühenden Stahl stoppen und ihn danach mit den Salben der Heilerinen versorgen. Das würde jetzt Schmerzen doch Ramgar war ohnehin nicht bei Sinnen. Modorok dachte an die vielen "Eingaben" die ihn erreichten wenn er vor Schwerzen brüllte. Es war überhaupt ein Kanal für eine Erweiterung des Geistes wenn man Schmerzen litt. Kurz überlegte der Priester ob er Ramgar wecken sollte doch verwarf er den Gedanken wieder. Du wirst in deinem Leben noch genug schmerzen erleiden sagte Modorok und drückte das rotglühende eisen in die Wunde. Es zischte und der Geruch von verbranntem Fleisch und versengten Haaren stieg dem Priester in die Nase.....
RAMGAR Krieger
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Do 19 Apr - 20:49
...als Ramgar erwachte war die Sonne bereits verschwunden....
Er lag auf seinem Bett, welches auf dicken runden Balken ruhte. Es war groß und bequem, so wie alles auf Modoroks Hof groß und bequem war. Der Jungpriester bewegte sich nicht, da er ahnte, falls er dies tun würde, könnte er große Schmerzen im Rücken verspüren. Sein Hemd lag zerrissen neben ihm und um seine Brust war ein dicker Verband gewickelt. Die Erinnerung kehrte langsam zurück, neben ihm stand Cnaman Par der Knochensucher.
Lange lag Ramgar regungslos da und starrte an die Strohdecke. Modorok war noch unterwegs, wie es schien. Das Feuer, welches mitten im Raum in einer Feuerstelle züngelte, ging langsam aus. Nun erhob sich der Krieger und schleppte sich mühsam zur Feuerstelle, um Holz nachzulegen. Als die Flammen wieder erstarkten holte Ramgar aus seinem braunen Lederrucksack einen Ledereinband hervor und schrieb auf einem Pergament, welches er teuer in einer Stadt der Südlande erworben hatte, alles auf, was ihm heute widerfahren war. Auch notierte er genau den Ablauf des Rituals und die Namen, welche ihm Modorok genannt hatte. Er notierte sich die genauen Hölzer, die dazu nötig waren. Kein Detail wurde ausgelassen...
Als er fertig war legte er das Buch wieder in die Tasche zurück. Der Blankarder lehnte sich zurück und sah in den Raum. Hinter Modoroks Bett stand eine große Kiste, welche mit drei mächtigen Schlössern versehen war. Die Schlösser waren jeweils seitlich und an der Front angebracht und das Metall war daumendick. Die Kiste selbst war mit riesigen Kettenringen am Boden verankert, so dass es unmöglich schien sie wegzutragen. Die Kettenringe waren in den festen Lehmboden miteingearbeitet worden.
Ramgar hatte noch nie erlebt, dass Modorok sie geöffnet hatte. Allerdings wusste er, dass es nur zwei Schlüssel für die Kiste gab. Einen trug Modorok am Körper und legte diesen niemals ab. Den anderen Schlüssel besaß Dala. Die Kiste war groß genug, um dort zwei erwachsene Männer verstecken zu können...Ramgar musste grinsen, da Modorok dort niemals zwei Männer verstecken würde, lieber drei Weiber...
Es ärgerte Ramgar, dass er so neugierig war. Zu gerne wollte er wissen, welche Geheimnisse sich in so einer Kiste finden lassen würden. Vermutlich würde er das nie erfahren. Ramgar stellte sich nun vor, dass in der Kiste tatsächlich drei nackte Weiber liegen könnten....Einsam war es ja schon am Hof und die Hausarbeit blieb auch den beiden Priestern überlassen. Vielleicht hatten sie ja Glück und sie könnten auf einer Fahrt eine hübsche Sklavin ergattern, welche sich als Magd gut machten würde....
Der Tagtraum von Ramgar zerplatzte, als ihm ein stechender Schmerz in den Rücken fuhr. "Dieser Mistbär", dachte er. "Wie konnte er mich bloß erwischen? Diese Dinger hatten wohl auch einen Schleichgang. Nun fiel ihm auch noch ein, dass er sich vor einigen Tagen mit Modorok über das Thema "Wundversorgung" unterhalten hatte. Da behauptete der Kriegspriester doch frei weg heraus, dass Urin desinfizierend wirkte. Das habe er von dem merkwürdigen Professor aus Azynt gehört. Hoffentlich hatte er dies nicht an seiner Rückenwunde gestestet. Dieser blöde Bär...argh. Ramgar war der Meinung, dass er sogar einen Widukin bemerken würde, wenn dieser sich heranschleichen würde. Allerdings war er sich da jetzt nicht mehr so sicher, da er auch geglaubt hatte einen anschleichenden Bären bemerken zu können.
Diese Widukin waren schon ein merkwürdiger Clan. Sie sahen so drahtig und schwächlich aus. Leicht zu besiegen für einen aus der Blankarder Sippe. Aber sie waren flink wie die Wiesel und doppelt so schnell wie ein herkömmlicher Krieger aus dem Hag Raurik. Wernulf war allerdings eine kleine Ausnahme. Er war groß und stark wie ein Blankarder und genauso flink wie ein Widukin. Allerdings hatte er mit einem Halvor eher nichts gemeinsam.
Ramgar schweifte ab und dachte an Hrothgar den Nordmann. Man erzählte, dass Berengar, welcher in der Schlacht um Falkensteyn von Orks geopfert wurde, mit einem Schwert in der Hand starb. Ein Rauriker-Kelte würde das nicht unbedingt fordern. Der Nordmann ließ aber doch wohl schon seinen Einfluss auf den Swajut wirken. Ramgar fühlte hierbei allerdings, dass dies wohl nur zum Vorteil der Kelten reichte. Das räuberische Volk der Nordmänner war zäh und stark. Das war wohl auch der Grund, weshalb der Hrothgar so gut in den Swajut passte. Nun erinnerte er sich daran, dass er vor einigen Stunden beinahe ebenfalls mit Cnaman Par in der Hand gestorben wäre....
Nun dachte der Ramgar an Gismara, welche er in Azynth erleben durfte. Sie war eine ausgezeichnete Bogenschützin, genauso wie Rigani. Man erzählte, dass sie bei der Wache mit Benengar den ersten annähernden Ork mit Pfeilen bespickt hätte. Der Swajut unter Raskells Führung war die beste Gruppe mit der Ramgar jemals unterwegs sein durfte. Manche kannte er nur flüchtig, manche aus früherer Zeit, als sie noch jung waren und im Mondsee schwammen und im Wald zur Jagd waren. Ramgar dachte an seine Familie. Sein Vater starb schon, als er der Priester noch klein war. Ein Wendool hatte ihn feige im Schlaf erschlagen. Ramgar dachte an seine Mutter, welche.....
Plötzlich flog die Tür auf und Modorok trat lachend herein...Er sagte laut lachend..."Ramgar du Priestertölpel, du glaubst nicht was mit gerade widerfahren ist......
Modorok kun Ramfior Clanführer
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Mo 23 Apr - 11:22
Modorok war von oben bis unten mit Blut und Fleischklumpen bedeckt. Er sah aus als hätte er sich in einem Zuber mit zermahlenen Körpern gebadet....und er roch auch so...... Ramgar, du Priestertölpel, du glaubst nicht was mir gerade wiederfahren ist....ich war nochmal im Wald um den Verletzten Bären zu finden. Du weißt ja, das einzige das noch Gefährlicher als ein Bär ist, ist ein verletzter Bär. Ich ging also in den Wald und es dauerte nicht lange bis ich das Wutgeschrei eines Bären hörte. Und ich hörte verzweifelte Schreie. Kampfeslärm und Waffengeklimper. Dein Bär hatte wohl schon ein weiteres Opfer gefunden. Ich näherte mich dem Lärm und siehe da, dein Bär war gerade mit zwei Orks beschäftigt. Der eine war schon arg mitgenommen und der Bär baute sich gerade vor dem blutenden Ork auf um zum Todesstreich mit seiner Pranke auszuholen. Da bemerkte ich wie der zweite Schlammblüter eine Formel murmelte. Es war deutlich zu spüren das dieser Orkschamane Magie wirkte. Der Bär schlug zu und erledigte den verwunden Ork als er auf einmal erstarrte und zu Stein wurde. Der Schamane hat ihn also versteinert. Erst jetzt sah ich das auch der noch lebende Ork verletzt war und sich, schwer atmend, auf seinen Stab stütze. Er hatte mich anscheinend nicht bemerkt. Ich ging also auf ihn zu und als er mich sah und er anfing eine weiter Formel zu sprechen, hab ich ihm mit meinem Hammer, Ramfior, den Schädel zermalmt. Danach sah ich mir den zu Stein gewordenen Bären an. Ich weiß nicht wie lange so eine Versteinerung anhält. Also hab ich ihn kurzerhand mit meinem Hammer zerschlagen. Und tatsächlich, er zersplitterte förmlich. Just in dem Moment als die Splitter des Bären durch die Luft flogen, ließ der Versteinerungszauber des Schamanen nach und die Splitter wurden zu Patzen. Es platschte als die Einzelteile des Bären auf den Boden spritzten. Doch unter all dem Spritzen und Platschen vernahm ich ein Metallisches Geräusch. Ich schaute in Richtung des ungewöhnlichen Geräusches und sah etwas metallenes auf einem umgestürzten Baum liegen. Ein Amulett. Genauer gesagt ein Schutzamulett. Sogar ein Lederband um es umzuhängen war noch daran befestigt. Also hab ich das Amulett aus den Eingewiedeklumpen geholt und es mir genauer angesehen. Und du wirst nicht glauben was auf dem Amulett zu sehen ist......
Modorok warf dem Jungen Priester ein klebriges stinkendes und mit Blut und Eingeweide Resten besudeltes rundes Metallstück mit einem Lederband auf den Schoß.
Erschrocken wich Ramgar zurück. Doch zu langsam. Das verdreckte und ekelerregende Amulett landete genau auf seiner Hose und entfaltete sofort einen Gestank von Blut und Kot...... Gerade wollte der getroffene etwas ausschreien als er die Deckseite des Amuletts sah.......er hielt inne und ignorierte den Ekel der ihn erfasste als er das Metallene Objekt in die Hand nahm und es bestaunte.
Tatsächlich.......es war kein Zufall das sich sein Weg mit dem des Bären kreuzte. Das Amulett trug ein Symbol.......und zwar das Krafttier Ramgars.....den Keiler.......
Ramgar starrte wie gebannt auf das Schutzsymbol welches auf diesem sehr eigenartigen Weg zu ihm gebracht wurde........er spürte ein sehr angenehmes Gefühl und eine wohlige Wärme welche von dem Schmuckstück ausging...... Mit vor Staunen geweiteten Augen sah er zu Modorok auf und fragteIst es für mich?
Der Priester verdrehte die Augen und sagte Als ob du nicht spüren könntest das dieses Schutzamulett nur für dich bestimmt ist......Natürlich ist es deines Ramgar Keiler.......nimm es und trage es ab heute immer.......und jetzt geh ich erstmal ins fließende Wasser um mir diesen Dreck abzuwaschen..........
Im weggehn hörte Ramgar noch wie Modorok vor sich hin sprach.... das Schwarze Fell dieses Bären werde ich für mich beanspruchen....es wird ein guter Mantel sein der mich in der Nacht vor Blicken schützt.....es wird mir dienen wenn ich des Nächtens in den Wäldern umherstreife und..........
mehr konnte der angehende Priester nicht mehr verstehen.......er richtete seinen Blick wieder auf das Amulett.....
RAMGAR Krieger
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Mo 23 Apr - 23:08
.......die Kraft des Gegenstandes, welchen der Kriegspriester offenbar mit seinem Kriegshammer aus dem Arsch des Bären geklopft hatte, war deutlich spürbar. Nachdem der Jungpriester das Metalstück am Brunnen des Hofes gereinigt hatte, richtete sich der Blick auf den Keiler, welcher fein herausgearbeitet war. Offensichtlich musste der Bär seinen Vorbesitzer gefressen haben und nun kam der Gegenstand über merkwürdigste Umstände zu ihm.
Ramgar konnte es nicht glauben und starrte darauf. "Das kann kein Zufall sein..... ", dachte er und hing sich das Amulett um den Hals. Erschöpft und friedlich sank er am Brunnen zusammen. Dabei lehnte er sich an die dicken Steine des Brunnen. Er hielt das Amulett in der Hand und schlief ein...:
...als sich die dicken Nebelschwaden etwas lichteten, hörte er ein Pferdegetrampel von schweren Hufen auf ihn zukommen. Wilde Mähnen wogen hin und her und das Schnaufen der Tiere war aus der reitenden Schar von Kriegern herauszuhören. Die Erde wurde aufgewirbelt und ein Reiter löste sich aus der Gruppe. Ein starker Arm packte den Schlafenden und hob ihn scheinbar mühelos auf den Rücken des Pferdes. Sie ritten eine Weile über den trockenen Boden eines freien Steppenlandes. An einem näherkommenden Hügelhang ließ sich ein Feuerschein erahnen. Als sie dem Feuer näherstoben, konnte Ramgar ein kleines Dorf erkennen. Die Pferde blieben vor dem Feuer stehen, da ihre Herren an den Zügeln zogen. Die Vorderbeine der Tiere verließen den Boden und die Pferdeköpfe streckten sich gegen den Nachthimmel, an dem alle Sterne zu sehen waren. Mehrere Keltenkrieger standen bereits in einem Kreis um das Feuer, welches auf einem kleinen Hügel errichten worden war.Die reitenden Krieger versammelten sich ebenfalls um den großen Ritualplatz. Wie selbstverständlich ließen sie Ramgar zwischen ihre Reihen treten und rauhe Männergesichter nickten ihm wohlgesonnen zu. Ihre Leiber waren mit dickem Fell und Leder bedeckt.
In der Mitte des Kreises, den sie selbst bildeten, stand ein hochgewachsener Kriegspriester. Sein Körper war über einen Verstorbenen gebeugt, welcher auf mächtigen Holzstämmen lag. Der tote Krieger schien keine herkömmliche Kleidung zu tragen. Als Ramgar sich den Rauch des Feuers aus dem Gesicht wischte konnte er ihn genauer betrachten. Breite Leinenstreifen, die mit Blut getränkt worden waren, bekleideten den Verstorbenen.
Als sich Ramgar sich die Keltenkrieger näher ansah fiel ihm auf, dass einige der Männer Augenklappen trugen. Ihre Körper und Gliedmaßen schienen zerschunden von Kriegsgemetzel und vielen blutigen Schlachten. Einigen fehlten Hände, Ohren oder andere Körperteile. Der Priester richtete nun seinen Körper wieder auf und schrie so laut, dass es die Götter zu hören vermochten. Die Worte klangen anprangernd und fordernd. Er machte abfällige Handbewegungen, schmähte die Götter und sein Körper erzitterte, so laut war seine Stimme zu vernehmen. Der Priester verfiel in einen Rausch des Blutes und gab nun einen lauten Befehl. Die Krieger, welche bisher den Toten in einem Kreis umringt hatten, zogen ihre Schwerter und Waffen. Schilde wurden vor die Körper gehalten. Ein Blitz krachte vom Himmel und die Krieger hackten gegenseitig aufeinander ein. Klingen bohrten sich in Schilde und Äxte schmetterten hernieder. Die Klingen krachten so laut aufeinander, dass es Ramgar in den Ohren schmerzte. Solche Wut und Kraft hatte er noch niemals erlebt. Einer der Krieger hob einen Anderen mit einer Hand am Halse hoch und warf ihn weg, als wäre dessen Leib, der eines Kindes gewesen. Mit einem Schlag hackte ein nahestehender Krieger ein Schild entzwei und schlug dem Gegenüber mit der Faust mit aller Kraft ins Gesicht. Dieser spuckte Blut auf den Boden und lachte seinen Kontrahenten nur aus, während er den Gegenangriff einleitete.
Erst als die Hälfte der Krieger am Boden lag und die Verletzten sich noch mühsam aufrecht halten konnten, erstummte der Priester.
Frauen eilten herbei und versorgten die am Boden Liegenden.
Hinter dem Hügel erschien eine Frau in Ritualgewandung, welche Ramgar zuvor noch nicht bemerkt hatte. Sie streckte ihre Hände in die Luft und aus ihren Händen erklomm gelber Rauch, welcher in der warmen Luft gegen den Himmel zog.
Die Krieger fingen an, soweit es ihnen noch möglich war, aus lautem Halse zu jubeln und wieder zuckte ein Blitz vom Himmel. Ein mächtiger Donner zerschnitt die Luft.
Neben Ramgar stand der Krieger, welcher ihn zuvor auf das Pferd gehoben hatte. Er hatte sich nicht am Kampfe der Männer beteiligt, sah Ramgar mit ernster Miene an, dann lachte er lauthals, ging auf den Priester zu und verbeugte sich ehrfürchtig vor ihm. Er sank auf die Knie und sah in den Himmel. Der Priester trat vor ihn und rief:
"Pant Manan"
Der Krieger reichte ihm eine Hand und bewegte sich nicht.
Der Priester schrie aus vollem Halse: "LEIKAM FERHWAE ALDRA"
Nun krümmte sich der Krieger vor Schmerzen und hielt seine Hände vors Gesicht. Blut floß zwischen seinen Händen hervor und tränkte die Erde rot.
Ramgar wagte es nicht zu atmen. Eine Gestalt herhob sich und trat vor das Feuer und ging auf den Krieger, welchen der Priester "Pant Manan" geheißen hatte, zu.
Auf dem Wege verlor die Gestalt die blutgtränkten Leinen, welche zuvor seinen Körper bedeckt hatten.......
Ramgar fuhr hoch und spürte warmen Regen auf seinem Gesicht. Modorok stand vor ihm und half ihm auf. "Laß uns wieder ins Haus gehen und uns am Feuer wärmen. Es war ein langer Tag........."
Modorok kun Ramfior Clanführer
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............ Mo 25 Jun - 17:05
Nachdem Modorok von Ramgars "Traum" gehört hat konnte er sich noch nicht wirklich einen Reim darauf machen. Inzwischen schlief Ramgar direkt an der Feuerstelle. Modorok hingegen bekam kein Auge zu. Irgendwie kam ihm der Traum Ramgars sehr bekannt vor....als ob er ihn selbst schon mal geträumt hätte..... So saß der Priester die ganze Nacht da und starrte in die immer kleiner werdenden Flammen im Kamin der Priesterhütte.
Modorok schaute aus dem Fenster. Die Sonne ging langsam auf und der Himmel war Rot. Abgesehen von der Nacht war das Modoroks liebste Tageszeit. Er erinnerte sich an die Jahre seiner eigenen Ausbildung zum Priester. Sein Vater, Ramfior kun Isanbara, hatte ihm einmal erklärt das es Priester gab welche glaubten das man, solange der Himmel Blutrot sei, einen Krieger welcher schwer verletzt aber noch lebendig, völlig wiederherstellen konnte.......
Modorok fuhr hoch. Die Augen weit aufgerissen stand er da und schaute sich den vor ihm schlafenden Ramgar an. Jetzt wußte er woher er das kannte was der angehende Priester ihm erzählt hatte.
In jedem Kriegspriester gibt es die Zwei Seelen. Die eine Seele Blut die andere Seele Feuer. Bei den meisten Priesten ist es die Feuereseele welche die stärkere ist. Deswegen auch die Kriegshetzerei und die Brutalität und der Wahnsinn wofür die Kriegspriester bekannt sind.
Doch es gibt Ausnahmen, die Blutseelen. Sie haben andere Fähigkeiten. Und zwar solche die Heilen können anstatt zu zerstören. Manche sollen es sogar geschafft haben Körperteile wieder anwachsen zu lassen. Wenn Ramgar eine Blutseele ist, dann erklärt sich auch warum es ihm so schwer fiel den Wahnsinn zu rufen.....
Doch Modorok konnte es nicht genau sagen. Es war klar was getan werden musste. Er musste seinen Vater und zu gleich Ausbilder fragen. Und Ramgar würde ihn begleiten müssen. Unterwegs würde der Teutatespriester seinem Lehrling alles erklären.
Mit einem Tritt gegen das Feldbett weckte Modorock den Schüler und sagte nur kurz :
du musst packen....wir werden eine Reise unternehem....wir werden etwa zwei Wochen unterwegs sein..
Es geht nach Norden. An die Mark. In meine alte Heimat. Mach dich bereit.....
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Thema: Re: Geschichten aus dem Hause Modorok ............