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Durch den Nebel - Seite 3 EmptyDo 24 Aug - 16:50 von Askan Eschenfall
Hey zusammen Smile

Es gibt bei uns ja sowohl Facebook- als auch WhatsAppverweigerer.

Daher werde ich ab sofort wieder alles "große" über das Forum …

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Homepage-Update: Aktuelle Südlande Karte online u.a.
Durch den Nebel - Seite 3 EmptySo 5 März - 23:45 von Raskell
Die aktuelle Kampganen-Karte ist nun auf der Homepage drauf.
Dieses Mal inklusive unserer Allianzen.




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 Durch den Nebel

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Bron Boro
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BeitragThema: Re: Durch den Nebel   Durch den Nebel - Seite 3 EmptyMo 10 Aug - 15:06

Bron grübelte. Seine Stimmung war düster, seit er aus den Drachenlanden zurückgekehrt war. Er hatte die Stimme Hels gehört und entlang seiner Kehle spürte er immer wieder ein entsetzliches Jucken, wie von einer schlecht vernarbten Wunde.
Die Schatten, die ihn umringten zogen sich immer enger. Der Tag, an dem er Tatalia das erste Mal verlassen hatte, jährte sich bald zu einer magischen Zahl und noch immer hatte er nichts erreicht.
Er hatte es mit einem Blutopfer versucht, doch der Geist konnte ihm nicht ausreichend helfen. Bron leckte über die Wunde an seinem Arm, aus dem er so viel seines Lebens geopfert hatte. Die Stille war erdrückend, unterbrochen nur vom Geräusch seiner eigenen Kiefer, die auf verbranntem, ledrig gebratenem Fleisch herumkauten. Er schloss die Augen kämpfte gegen die Gedanken an, die seinen Kopf füllten und ihm die Luft abzuschnüren drohten. Seine Zähne bissen so fest aufeinander, dass er fürchtete, sie würden zerbrechen und sein Kiefer schmerzte.
Eine weiche Stimme dröhnte zwischen seinen Ohren, doch die Worte wollten nicht verständlich werden, zerflossen zu einem Brei von Bedeutungslosigkeiten, in denen nur eine diffuse, ungreifbare Botschaft mitschwang, die er eher erahnte, als wirklich begriff.
Er hatte das Gefühl, Tatalia bräche um ihn herum zusammen, als hätte sich eine Erdspalte geöffnet, in die zuerst die Flüsse und Tümpel hinein flossen und verschwand, dann das sumpfige Land mit sich zogen, die Bäume, die Hütten, die Menschen, die Schlangen und Käfer und Basilisken und Hydren und schließlich die alten Grenzsteine und schließlich selbst den Nebel, bis er in leerer Dunkelheit stand, mit nichts unter den Füßen und nichts über dem Kopf, als kristalliner Dunkelheit.
Er kämpfte das Gefühl herunter und hob die Hand, spreizte die Finger und stimmte ein kehliges Brummen an, das zu einem langgezogenen Ruf anschwoll. Sein Hals schmerzte, doch er fühlte, wie der Boden unter seinen Füßen wieder weiche Erde wurde.
Er öffnete die Augen und sah den Sumpf, der ihn teilnahmslos anstarrte. Brennende Flüssigkeit schien sich über seine Augäpfel gelegt zu haben und rann ihm wie Säure über die Wangen. Sein Ruf hallte über die Wipfel, getragen von dem Entschluss, gehört zu werden.
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Bron Boro
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BeitragThema: Re: Durch den Nebel   Durch den Nebel - Seite 3 EmptyDo 13 Aug - 2:54

Bron stand da und wartete. Sein Ruf war nicht ungehört geblieben. Die körperlosen Seelen, die den Sumpf bevölkerten, begannen sich um ihn zu sammeln und ihre wispernden Stimmen vertrieben die unsagbare, grausame Stille. Er lauschte verzückt und seine Blicke tasteten ihre nebelartigen Gesichter ab. Der Andere trat neben ihn. Bron sah ihn nicht an, doch er konnte seine Gegenwart spüren. Als er schließlich doch den Kopf wandte, fiel sein Blick auf das blutige Messer, das der Andere ihm entgegenhielt. Die Waffe lag auf seiner flachen Hand und dickes, rotes Blut troff von der Spitze, um sich mit dem brackigen Wasser zu seinen Füßen zu vermischen.

Der Geisterseher griff zögerlich nach dem Messer, doch dann schlossen sich seine Finger um das Heft und er hob es dicht vor sein Gesicht. Der Andere nickte und Bron schloss die Augen erneut. Dann öffnete er langsam den Mund und schob die Zunge zwischen den fiebrig brennenden Lippen hervor. als das Blut seine Zungenspitze benetzte, zuckte er zusammen. Seine Zunge glitt den Grat der Klinge entlang und die noch warme Flüssigkeit floss darüber hinweg, füllte seinen Mund mit einem metallischen Geschmack. Er atmete angestrengt aus und öffnete die Augen. An der Klinge vorbei starrte er den Anderen an.

"War es nötig?" fragte Bron, obwohl er die Antwort kannte. Der Andere seufzte. "Es kam, wie es von Anfang an kommen musste."  Bron drehte das Messer in der Hand und strich mit dem Finger über die andere Seite der Klinge, die noch von dickem, klebrigem Blut bedeckt war. Bedächtig leckte er es von seiner Hand, dann steckte er das Messer in seinen Gürtel. "Ich wünschte, es wäre anders gegangen. Ich weiß, dass es getan werden musste. Dass du es tun musstest. Es ist bedauerlich." Der Andere sagte nichts und Bron drehte sich in Richtung des alten Grenzsteins. Er strich sich über den Hals, entlang der feinen Linie, die ihm noch immer Unbehagen bereitete. Als er sich auf den Weg machte, folgten ihm körperlose Seelen, wie ein Schweif aus Nebel.
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BeitragThema: Re: Durch den Nebel   Durch den Nebel - Seite 3 EmptyDo 13 Aug - 14:49

Die Fremde war nun endlich fort und Brons Blick war so klar wie damals, bevor er ihre Verfolgung aufgenommen hatte. Die Stimmen der Geister drangen wieder ungefiltert an ihn heran und er konnte ihre Berührungen erneut fühlen. Er würde das Gefühl der Unsicherheit vermissen, dass ihn erfüllt hatte, aber nun konnte er sich wieder seinen Aufgaben widmen.

Sein Finger streichelte den Stahl des neuen Messers. Noch immer klebte ein Film langsam trocknenden Blutes an der Klinge. Eine tiefe Trauer ergriff Besitz von ihm, als er sich vergegenwärtigte, wie endgültig dieser Schritt war. Noch immer hatte er nicht begriffen, wo die Fremde hergekommen war und was sie in Tatalia gewollt hatte, doch gleichzeitig fand er tiefe Befriedigung in der Überzeugung, dass er dies weder herausfinden würde, noch dass es von Bedeutung war. Ihre Macht war beträchtlich gewesen, doch er war stärker, seine Selbstbeherrschung war stärker, seine Treue war stärker. Und nun, da sie Tatalia verlassen hatte und nur noch ihr körperloser Geist zwischen den Wipfeln der Bäume flüsterte, als einer von vielen, galt es, sich dem nächsten Problem zu widmen und das war nicht in Tatalia angesiedelt, sondern im Land jenseits des Nebels.
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BeitragThema: Re: Durch den Nebel   Durch den Nebel - Seite 3 EmptyDi 12 Sep - 21:45

Viel Zeit war vergangen. Die Verderbtheit, die die Insel Secundum fast verschlungen hätte, klebte an seinen Gedanken. Der widerliche Geruch stach in seine Nase. Der Andere hatte sein gutes Stahlmesser genommen und Bron wusste nicht wofür. Daher hatte er sich ein neues machen müssen. Er hatte grauen Stein für die Klinge genommen und weiches Fell für den Griff. Es passte gut zu seiner Sichel, auch wenn der Stein ein anderer war.

Die kommenden Ereignisse würden seine Konzentration erfordern, das spürte er deutlich. Seine Schritte führten ihn langsam aber stetig in Richtung Hoimarshold, wo er auf die Krieger des Swajuts warten würde. Es war wichtig, vor ihnen dort zu sein.
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BeitragThema: Re: Durch den Nebel   Durch den Nebel - Seite 3 EmptyDo 19 Okt - 17:58

Nahe des kleinen Rasthauses, dem Hoimarsholder Humpen, hatten die Geister zu Bron gesprochen und ihn angeleitet, drei Männern des Swajuts Visionen zu zeigen. Ihm selbst hatten sie den Einblick in diese Bilder verwehrt und aus den Erzählungen der drei war er nicht schlau geworden. Helskava, die Opferrituale vollführten, Blut, das in einen Kessel floss, eine Geschichte von toten Schwänen und Krähen ... nichts von all dem ergab für ihn Sinn.

So hatte er sich eilends aufgemacht, um den Nebel zu durchschreiten, doch statt nach Tatalia hatte ihn sein Weg in das ferne Nordandryll geführt, wo er einem mächtigen Hexenmeister begegnet war. Große Macht hatte er dort gesehen, ohne sich ihrer bemächtigen zu können, wahre Verzweiflung gespürt, wie sie sein Geist schon seit unzähligen Jahren nicht mehr gespürt hatte und das Zerbrechen eines kleinen Teils der Anderswelt gespürt. Ein Sterblicher war vergeistigt worden am Ende dieser Reise, ein Herr unter Geistern geworden. Bron hatte seine Messer ein ums andere mal in Blut getaucht, doch am Ende verließ er dasd Land Nordandryll mit dem nagenden Gefühl, nichts besonderes geleistet zu haben.

Er schritt wieder in das leuchtende Portal, kehrte den Schleier beiseite und hoffte sehnsüchtig, der Weg möge ihn diesmal in die Heimat führen. So wandelte er unter einem Nachthimmel voll fremder Sterne, die ihn wie kalte Katzenaugen aus der Finsternis anstarten, während der Nebel sich erhob und wie eine kriechende Sturmflut über ihm zusammenbrach.
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