Über das Gebiet der Widukin verteilt - und Gerüchten zufolge auch in abgelegenen Gebieten anderer Clans - leben wilde Kelten, die sowohl die Viehzucht, wie auch Ackerbau ablehnen. Die Widukin nennen diese Leute das Gremfulk, was so viel bedeutet, wie 'das wilde Volk'.
Das Gremfulk hat sich vor rund zwei Generationen von den Widukin abgespalten und in tiefe und entlegene Gebiete zurückgezogen. Sie glauben, dass sie als Söhne des Jagdgottes Smertullus ein Leben als Jäger führen müssen und folgen ihrer eigenen, urtümlichen Lebensweise. Die genaue Zahl des Gremfulks ist zwar nicht bekannt, dürfte aber nicht mehr als wenige Hundert betragen, denn sie haben kein eigenes Land und da sie auf jede Form von Landwirtschaft verzichten, können sie auch kaum genug Nahrung für eine größere Bevölkerung zusammenbringen.
Nach der Abspaltung von der Hauptgruppe der Widukin hat das Gremfulk eine Gemeinschaft gebildet, die sich über die Sippengrenzen hinweg als Einheit sieht und einem gemeinsamen Guiskard untersteht. Sie unterhalten nur wenige feste Siedlungen - meisten ziehen sie in Familienverbänden von fünf bis acht Erwachsenen dorthin, wo sie etwas zu Essen finden. Nur, wenn sie ihren Guiskard wählen oder zu hohen Feiertagen findet sich das Gremfulk in größeren Gruppen zusammen.
Obwohl sie sich selbst als Jäger sehen, reicht das erlegte Wild bei weitem nicht aus, um die Gremfulkfamilien zu ernähren. Natürlich sammeln diese wilden Widukin auch die Früchte des Waldes, treiben Handel mit Fellen und Schnitzereien - und sie bedienen sich auch immer wieder an den Vorräten ihrer zivilisierteren Vettern.
Wenn es ihnen gerade gut geht, sehen Grünfänge, Nebelwölfe und Grimmzähne über die gelegentlichen Viehdiebstähle hinweg und lassen manchmal, wenn bekannt ist, dass eine Gremfulk-Familie gerade in der Gegend ist, sogar etwas Nahrung offen herumstehen, damit die Wilden es "stehlen" können. Doch nach Missernten oder wenn nach einem langen Winter die Nahrung knapp geworden ist, kam es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit dem Gremfulk.
Für Außenstehende ist das Gremfulk von anderen Widukin kaum zu unterscheiden, doch die Kinder des Waldes können einen Angehörigen dieser kleinen Gemeinschaft leicht erkennen: Außer im Winter, wenn sie sich in dicke Pelze hüllen, tragen die Männer entweder gar keine Oberbekleidung oder nur eine Fellweste. Die Frauen binden sich einfache, meist grün oder braun gefärbte Stoffbahnen um den Oberkörper. Die Klanfarben der Widukin tragen alle Gremfulk als schlichte Stoffstreifen um die Oberarme gebunden.
Schwerter lehnen die Gremfulk als nicht jagdtauglich ab - ihre Krieger tragen Speere, Pfeil und Bogen und lange Messer.
Nur in Zeiten des Krieges führen die Jäger auch Schilde mit sich - einfache Holzschilde, die sie nicht selten nach dem Kampf einfach wegwerfen, statt sie zu reparieren, um sich neue zu bauen, wenn sich die Notwendigkeit wieder ergibt, denn abseits der Schlacht sehen sie darin nur unnützen Ballast.
Dass das Gremfulk sich nicht völlig von den Widukin getrennt hat, lässt sich an einer besonderen Sitte ablesen: Wenn die Jagd so schlecht war, dass es aussieht, als drohe einer Familie die Hungersnot, kommt es immer wieder vor, dass Gremfulk-Sippen Säuglinge an der Schwelle von Widukin-Gehöften aussetzen. Es scheint ihnen lieber zu sein, ihre Kinder wachsen bei den nicht ganz so Smertullusgetreuen Widukin auf, als dass sie verhungern müssen.