Über viele Jahre hinweg war Albamark, gelegen am Waldrand, wo sich der Wald und der große Sternensee am nächsten kommen, der Sitz des ersten Guiskards der Grünfänge.
Der letzte Herr von Albamark war Frowin Grünfang, der aber von seiner Stellung zurücktrat und sie Ragin überließ. Diese Entscheidung ist umso bemerkenswerter, als dass Frowin zu diesem Zeitpunkt erwachsene Söhne hatte, die die Stellung hätten einnehmen können.
Als Frowin schließlich in Frieden entschlief, übernahm sein Sohn Aswin die Bewirtschaftung des prächtigen Gehöfts.
Albamark ist ein großflächiges Anwesen, zur Forderseite hin eingefriedet hinter einer beachtlichen Mauer aus hellem Stein, die rund um die Gebäude verläuft, und einem tiefen Graben. Überragt wird die Mauer von sechs hohen, schlanken Aussichtstürmen.
Nach hinten grenzt die Mauer den dichten Wald ab, an den das Gehöft anschließt, verfügt dort aber über weitere, schmale Ein- und Ausgänge.
Wer Albamark durch das vordere Tor betritt, kommt zunächst auf einen erstaunlich großen Platz. In elliptischer Form angeordnet finden sich hier Ställe und Wohnhäuser aus hellem Kiefernholz, die meisten davon schindelgedeckte Rundbauten, was für den Reichtum der Bewohner Spricht.
Mittig auf dem Gelände ist der große Brunnen, aus dem sich Albamark mit Wasser versorgt.
Zur Linken, auf Höhe des Brunnens, finden sich große Bienenkörbe, gegenüber, zur Rechten ein breit angelegtes Beet, fast schon ein kleines Feld, wo verschiedene Kräuter zu allerlei Zwecken angebaut werden.
Obwohl Albamark nie ein wirkliches Dorf war, sondern immer nur ein befestigtes Gehöft, ist es einer der Orte, wo sich die meisten Experten im Land der Grünfänge sammeln. So gibt es auf dem Gelände eine verhältnismäßig große Schmiede, in der ein einfacher Grobschmied Wand an Wand mit einem herausragenden Klingenschmied arbeitet, der einst für die Leibgarde des ersten Guiskards die Waffen herstellte. Obgleich Albamark nun seine große Bedeutung als Sitz des Sprechers der Grünfänge verloren hat, gibt es hier immernoch eine Garde von Kriegern, die zu den am besten ausgerüsteten Kämpfern der Grünfänge gehören und noch immer gibt es regelmäßigen Kontakt mit Hag Halvor.
Schließlich, gegenüber dem Haupteingang, am hinteren Ende des Gehöfts, steht das Haupthaus, hinter der großen Ratshalle, eingebettet in einen künstlichen Ring aus zwölf hohen, geraden Pappeln.
Nun schon lange verwaist, war die Ratshalle einst der Ort, an dem Frowin Grünfang den Rat der Familienoberhäupter und wichtige Gäste empfing, eine ovale Halle, ausgekleidet mit hellem Holz. Einlegearbeiten zeigen Jagd- und Kriegsszenen und besonders kunstvoll gestaltete Waffen und unzählige Jagdtrophäen füllen den Raum zwischen diesen Bildern aus.
Der große Stuhl, auf dem der Guiskard saß, wenn er Rat hielt, ist ein Kunstwerk aus dunkler Eiche. farblich hebt er sich gegen die lichte Halle markant ab und eine Schnitzerei geht in die nächste über, so dass der Betrachter, wenn er den plastischen Linien folgt, zugleich einen Bären, einen Hirsch und eine tanzende Jungfrau betrachten kann.
Nun ist die Tür der großen Halle meist verschlossen und verriegelt.
Umgeben von viel weitem Land ist Albamark noch immer ein reiches Gehöft und wichtig und angesehen im Sippengebiet der Grünfänge. Aswin besitzt Vieh und baut Korn an, hat zahlreiche Obstbäume und ist berühmt für den Met, den er höchstselbst aus dem Honig seiner emsigen Bienen ansetzt. Er hat gute Verbindungen zu den Blankardern, die seine Obstschnäpse und seinen Met schätzen und im Austausch Korma und Wolle liefern.