Was folgte war eine große spontane Feier, bei der es Serena sogar gelang Teleria etwas Alkohol unterzujubeln.
30. Praios 16 Hal – FeynhaagAm nächsten Tag in der Früh, oder wohl erst gegen Mittag wurden wir auf der Burg erwartet. Elend und mit einem dröhnenden Hämmern in den Köpfen machten wir uns auf zur Festung, wo uns der Orden der Schwarzen Ritter schon erwartete. In der kargen Festhalle hingen nun schon wieder die alten Banner. Wie gewohnt sagten die Ritter kein Wort, aber ein graugekleideter Akolyth dankte uns in ihrem Namen. Danach wurden uns uralte Silberringe mit einem gefassten Obsidian überreicht, Pfänder die uns einmal in großer Gefahr der Hilfe der Ritter versichern sollten. Zudem wurde uns ein Schreiben, ein Bericht über das Geschehene, das wir Aldare VIII Donnerhall von Donnerbach, Meisterin des Bundes der Senne des Nordens und Vorsteherin des Rondratempels zu Donnerbachüberbringen sollten, überreicht. Das wars dann mit einem gemütlichen Ausruhen in diesem Tal und vielleicht einem Durchstöbern der Aufzeichnungen Kartum al Syrods und den uralten Dokumenten des Ordens der Schwarzen Ritter. Denn wir sollten schon am übernächsten Tag aufbrechen.
Danach schloss sich noch ein Festmahl an, bei dem es wesentlich gesitteter zuging als am Vorabend.
1. Rondra 16 Hal – FeynhaagDer Tag verging mit Reisevorbereitungen
2. Rondra 16 Hal – WildnisDie Wanderung durch das Vorgebirge und die Hügellandschaft um Donnerbach gestaltete sich anstrengend aber ereignislos.
3. Rondra 16 Hal – DonnerbachGegen Abend, nach einem weiteren ereignislosen Reisetag, erreichten wir Donnerbach. Während Serena nur bis zur ersten Schenke kam, „Zum lecken Krug“, wenn ich mich richtig entsinne, quartierte ich mich standesgemäß im Hotel „Donnerfall“ ein, genauso wie Teleria. Rukus war es zu teuer und ersuchte sich eine andere Unterkunft. Der Portier empfahl der Elfe, die auf der Suche nach elfischer Gesellschaft war, die Schenke „Liebliche Melodei“.
Nach einem ausgiebigen und gemütlichen Abendessen, machte ich mich auch auf den Weg dorthin. Als ich dort angekommen war, war anscheinend gerade eine Schlägerei vorbei, der Wirt und die Kellnerinnen waren gerade am Aufräumen. Rukus stand am Tresen und unterhielt sich mit einem kräftigen Zwerg. Teleria lauschte andächtig dem irgendwie beruhigenden Flötenspiel eines Elfen. Rukus hatte noch einen Aushang an sich genommen, der zwei Söldner, ein Einhorn und Gold zeigte, da der Arme immer noch nicht lesen konnte, gab er ihn mir. Ich werde hier den genauen Wortlaut wiedergeben:
„Gesucht werden mutige Abenteurer für das Aufspüren eines Einhorns!!! Reisewilligkeit wird vorausgesetzt. Jungfräuliche Recken bevorzugt! Bei Interesse meldet Euch bei Haggard Regis. (siehe Wegbeschreibung)“.Das hörte sich doch interessant an, bloß das mit der Jungfräulichkeit könnte ein Problem werden. Aber da kam der Zwerg wieder ins Spiel, sein Name war Grimbadosch Feuerbart oder so ähnlich. Weiter passierte an diesem Abend nichts mehr, und so begab ich mich zu meinem gemütlichen, komfortablen Bett.
4. Rondra 16 Hal – Donnerbach
In der Früh war Teleria nicht zu finden, aber ich stöberte Rukus und den Zwerg auf. Gemeinsam betraten wir den „Lecken Krug“, um wenigstens Serena wieder einzusammeln. Doch die verkaterte Seefahrerin erklärte uns, dass sie nun die Schnauze voll habe, von diesem Rumgelatsche auf festem Land, und sie würde nun mit ihren neuen Freunden ans Meer zurückkehren. Abrupt wandte sie sich von uns ab. Nun gut, dann mussten wir sie also ziehen lassen.
So machten wir uns also nur zu dritt auf, um bei Haggard Regis nachzufragen, was er denn nun anzubieten hatte. Unterwegs ging mir der Zwerg immer mehr auf die Nerven, und als uns der Alchemist in sein Haus gebeten hatte, brachte er das Fass zum überlaufen. Ich ließ meine astralen Kräfte spielen und entfachte mit einem IGNIFAXIUS ein kleines Feuer unter seinem Hintern. Das brachte ihn dann ein wenig zurück auf den Boden, allerdings bekam der Alchemist fast einen Herzinfarkt, als das Feuer in seinem Labor aufflackerte und faselte etwas von Brandgefahr. Als ob ich nicht wüsste was ich tue!
Nachdem das nun alles geklärt war, konnte uns Haggard endlich erklären, was er denn nun von uns wollte. Das war vor allem Einhornhaar, wofür er pro Haar ganze 2 Dukaten zahlen wollte, aber zusätzlich gab er uns noch eine ganze Liste alchemischer Zutaten, die er gerade gebrauchen könnte: Alraunenwurzeln, Blut vom Steppentiger, Gulmondblätter, Donnerkeile, Ikanaria-Schmetterlingsraupen, Shurinknollen und Thonnys. Desweiteren gab er uns den Tipp, dass in der Grünen Ebene des öfteren Einhörner gesehen werden konnten. Damit war die Unterredung beendet. Rukus und Grimgarosch wollten nun zum Schmied, also blieb es an mir hängen, den Brief des Ordensmeisters im Rondratempel abzuliefern. Ein bisschen mulmig war mir schon, aber es war ja weder ein Boron- noch ein Praiostempel. Ich hoffte Rondra würde meine Profession nicht so eng sehen, und schließlich hatten wir ihr ja einen Dienst erwiesen, und hatten die Schwarzen Ritter nicht auch Schwarze Magie benutzt, ich denke da an den wütenden belebten Schatten.
Ich stand nun also auf dem Sims, dem Zugang zum Höhlentempel hinter dem Wasserfall. Die Gischt durchnässte meine Kleidung und tropfte mir von den Augenbrauen. Ein Rondrageweihter wies mich darauf hin, dass aufgrund des morgigen Tags des Schwurs, einem der höchsten Feiertage im Jahreslauf der Rondrakirche, keine Audienzen mehr stattfänden, erst übermorgen wäre man bereit uns zu empfangen. Also übergab ich nur die Botschaft und machte mich unverrichteter Dinge wieder auf den Weg zurück zur Stadt, die mittlerweile über und über mit rotweißen Bannern geschmückt war. Zurück in Donnerbach traf ich wieder auf Rukus und Grimgarosch, der sich augenscheinlich beim hiesigen Schmid Arm- und Beinschienen bestellt hatte und so über die Verzögerung sogar sehr froh war. Auch Teleria war endlich wieder aufgetaucht, so wie es aussaht hatte sie einen neuen Bogen gekauft, aber auch anscheinend ihren kostbaren Wolfspelz verloren. Elfen! Der restliche Tag verlief ereignislos.
5. Rondra 16 Hal – Donnerbach
Der Tag des Schwurs, offenbar ein großer Feiertag hier in Donnerbach. Banner flatterten im Wind, die Menschen trugen ihre Festtagskleidung, Kinder in Bettlaken gekleidet hieben mit Holzschwertern aufeinander ein. Jeder war in Feierlaune. Der Lärm war so groß, dass ich mich nicht in meine Bücher vertiefen konnte. So beschloss ich, mich unter das Volk zu mischen und mich von der Stimmung mittragen zu lassen. Gegen Abend kam dann die lange Prozession den langen Weg vom Tempel herab. Zehn neue Knappen wurden dem Volk präsentiert. Zwei davon sogar unverletzt, was anscheinend ein mittlere Sensation bedeutete. Und der Tag ging wieder mit einer Feie zu Ende.
6. Rondra 16. Hal – Donnerbach
Also jetzt noch im Tempel vorsprechen und dann konnte es endlich losgehen. Diesmal begleiteten mich Teleria und Rukus. Jetzt wurde uns auch eine Audienz gewährt, und wir wurden in den Tempel geführt. Soweit so gut, ich hatte mich nicht in Rauch aufgelöst, als ich die Tempelschwelle überschritt. Rondra schien also keinen Groll gegen mich zu hegen. Man führte uns durch viele Gänge und Säle, tief in den Berg hinein. Der Tempel war ein meisterhaftes Bauwerk, überall Marmor und Alabaster. Die hallen wirkten wie ein Wehrgeschichtsmuseum: Hier sind Rüstungen und Waffen der edelsten und exotischsten Art versammelt, selbst von jenseits des Ehernen Schwerts und aus Güldenland. Nur selten trafen wir auf andere klatschnasse Gläubige, doch von fern waren zuweilen die Geräusche eines Schwertkampfs zu hören. Schließlich erreichten wir den Audienzsaal, wo uns Aldare VIII empfing, Meisterin der Senne des Nordens und höchste Rondrageweihte im weiten Umkreis. Ehrfurchtsvoll beugte ich das Knie und Teleria folgte meinem Beispiel, auch wenn ihr vielleicht nicht ganz klar war, wer da vor ihr saß. Nur Rukus benahm sich wieder einmal völlig daneben, aber er hatte Glück, ihn traf nicht etwa göttlicher Zorn, den ich insgeheim immer noch selbst befürchtete, sondern er wurde NUR aus dem Tempel geworfen.
Uns empfing die Hochgeweihte aber freundlich, dankte uns für unsere Taten, und ehrte uns sogar damit, dass wir in die Annalen des Tempels aufgenommen werden würden. Ich bin vermutlich der erste Totenbeschwörer, dem diese Ehre zu Teil wurde. Das stärkte doch einmal mein Selbstvertrauen. Dann wurden wir wieder entlassen. Vor dem Tempel lasen wir noch Rukus auf, und am Tor trafen wir dann noch Grimgarosch und wir waren auf dem Weg.
7.-11. Rondra 16 Hal – Wildnis
Die Reise verlief ereignislos, in Niritul sammelten wir noch unser Packtier und unser Gepäck ein, bin mal gespannt, was uns Serena noch so hinterlassen hatte, und marschierten weiter. Hardorp war noch immer das gleiche langweilige Nest und schließlich erreichten wir den Aufstieg zum Roten Pass, den ich erst vor einem knappen Monat heruntergekommen bin. Eifrig machten wir uns an den beschwerlichen Aufstieg.
12. Rondra 16 Hal – Passhöhe Roter Pass
Der Tag unterschied sich in nichts von den bisherigen, bis Teleria das Klirren von Metall hörte und eine Horde Goblins aus dem Gebüsch stürmte. Ich versuchte erneut meinen Illusionszauber, doch ich hatte vermutlich zuletzt zuviel gefeiert und der einfache Zauber misslang. Also musste ich auf meinen Stab zurückgreifen. Am meisten überraschte mich der Zwerg, der mit jedem Treffer einen Goblin spaltete. Und wir erhielten überraschende Hilfe. Mit dem Kampfschrei „Für Rondra!“ und einem wirbelnden Rondrakamm mischte sich eine junge Geweihte in den Kampf ein, plötzlich war ich froh, dass mein Zauber misslungen war, sie hätte mich sonst wahrscheinlich im Kampfeseifer mit umgeschnitten. Die Goblins waren schnell erledigt, den zwei wütenden Kampfmaschinen waren sie nicht gewachsen. Sie waren nicht einmal meinen Kampffähigkeiten gewachsen und so lagen sie bald alle tot am Boden. Es gab noch einen Disput als die junge Knappin es Rukus verwehrte den Leichnam zu plündern. Sie sprach sogar noch ein Gebet für den Strauchdieb. Grimgarosch meinte dazu nur er hätte mit einem Golgariten schon schlimmeres erlebt.
Dann stellte sich die geweihte Kriegerin endlich vor: ihr Name war Algrid von Blauenburg, und da wir den gleichen Weg hatten, schloss sie sich zunächst unserer Reisegruppe an.